Am 23. Mai 2025 fand der REWI-Fakultätstag der Universität Graz unter dem Leitthema „Die resiliente Gesellschaft und die Rolle von Recht und Politik“ statt. Ein Highlight war der Workshop des Instituts für Arbeitsrecht und Sozialrecht, der im RESOWI-Zentrum die Rolle des Arbeitsrechts für gesellschaftliche Resilienz in zwei thematischen Schwerpunkten beleuchtete.
Klaus Firlei (Universität Salzburg) und Verena Vinzenz (Universität Graz) stellten das „Right to Disconnect“ vor – das Recht, nach Dienstschluss offline zu sein. Hanna Pavicic (Universität Graz) thematisierte die EU-Work-Life-Balance-Richtlinie. In der anschließenden Diskussion mit Susanne Prisching (Gleichbehandlungsanwaltschaft Steiermark) wurde die Rolle des Individualarbeitsrechts für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erörtert.
Im zweiten Teil lag der Fokus auf kollektiven Strukturen: Ludwig Dvořák (AK Wien) würdigte das Arbeitsverfassungsgesetz als Erfolgsmodell, während Rolf Gleißner (WKÖ) Herausforderungen aus Sicht der Arbeitgeber skizzierte. In der lebhaften Podiumsdiskussion – u. a. mit Susanne Glatz (Styria Media Group), Roman Hebenstreit (ÖGB vida, ÖBB-Konzernvertretung) und erneut Klaus Firlei – wurde unter dem Titel „Deal or No Deal?“ über aktuelle Entwicklungen bei Kollektivvertragsverhandlungen und betrieblicher Mitbestimmung debattiert.
Der Workshop zeigte eindrucksvoll, wie Arbeitsrecht auf individueller und kollektiver Ebene zur Stabilisierung gesellschaftlicher Prozesse beitragen kann. Die rege Beteiligung aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung unterstrich die Aktualität und Relevanz der behandelten Themen.
Das Institut für Arbeitsrecht und Sozialrecht dankt allen Mitwirkenden und Gästen für ihr Engagement!